Kirchenbau – Geschichte
Wie alles begann…
1246 gründeten Zisterzienserinnen das Kloster Herwardeshude, das 1295 in die Gegend des heutigen Stadtteils Harvestehude verlegt wurde. Später hat sich daraus das Kloster St. Johannis entwickelt, benannt nach Johannes dem Täufer.
Die ersten Bemühungen um die Erbauung einer Kirche vor dem Dammtor reichen bis 1850 zurück. Nach dem großen Hamburger Brand von 1842 waren immer mehr Menschen vor die Tore der Stadt, also auch vor das Dammtor, gezogen. Wohlhabende Hamburger Kaufmannsfamilien hatten seitdem ihre Sommerhäuser im Alstervorland zu festen Wohnsitzen ausgebaut.
So hatte sich das Gebiet zwischen Alster und Rothenbaumchaussee um die Mitte des 19. Jahrhunderts immer mehr bevölkert. Die Neubürger gründeten 1847 eine gemeinnützige Sparkasse und ein Jahr später einen Bürgerverein. „Um die Menschen zu beheimaten und der Verrohung der Jugend zu wehren“, träumte Emilie Bergeest davon, eine Kirche vor dem Dammtor zu gründen. Sie gründete einen Damenverein zum Zweck einer Schillingsammlung und spendete selber 10.000 Courant Mark, 40 Jahreslöhne eines Arbeiters. Unterstützung erhielt sie auch durch den Maler Otto Speckter und Pastor Heinrich Sengelmann, Gründer der Alsterdorfer Anstalten.
Bürgermeister wird Gemeindevorstand
Von 1859 bis 1879 versucht das „provisorische Comité für die Erbauung einer Kirche vor dem Dammthor“ vom Senat der Stadt Bauplatz und Baugenehmigung zu bekommen. 1879 beschloss der Kirchenrat die Gründung der Gemeinde Harvestehude und wählte einen Gemeindevorstand, zu dem auch Johann Georg Mönckeberg gehörte, ab 1890 mehrmals Bürgermeister der Hansestadt. Als erster Vorsitzender begleitete er den Kirchbau bis zu seiner Einweihung.
Die Grenzen des damaligen Kirchspiels: das westliche Alsterufer, die Straßen St. Benediktstraße, Jungfrauenthal, Eichenallee (heute Brahmsallee) bis zur Hallerstraße, Schlump, Bundesstraße bis hinunter zur Verbindungsbahn und als Fortsetzung nach Osten das Alsterglacis bis zur Einmündung der Straße Alsterufer.
Am 8. Januar 1880 wurde der neu gegründete Kirchenvorstand vom Kirchenrat genehmigt, am 14. Februar die Bauarbeiten ausgeschrieben. Die feierliche Grundsteinlegung erfolgte an Christi Himmelfahrt am 6. Mai 1880. Im Erntedankgottesdienst am 1. Oktober 1882 wurde St. Johannis dann mit einem Festgottesdienst eingeweiht und Otto Weymann als erster Pastor der Gemeinde in sein Amt eingeführt. Der Architekt Wilhelm Hauers stellte den neogotischen Bau innerhalb von zweieinhalb Jahren fertig. Hamburger Familien stifteten die wunderschönen Glasfenster, Taufstein und Kanzel, Orgel und Glocken.